Mittelalter



476-963: Beginn der Frankenherrschaft. Steinsärge aus der Merovinger- und Karolingerzeit werden im Boden des angegliederten Friedhofs der alten Michelskirche gefunden.
853: Erste schriftliche Urkunde von Mersch. Am 1.4.853 schenkte Erkanfrieda, Witwe und Universalerbin Nithalds, Sproß aus gräflichem Geschlecht, der Abtei St. Maximin bei Trier, einen Teil ihrer Güter in „ Marisch“. Außer Wiesen, Wäldern und etwa 100 Leibeigenen gehörte dazu auch eine dem hl.Michael geweihte Eigenkirche. Der befestigte Herrenhof, auf dessen Grund später das Merscher Schloß entstand, wurde mit dem Restteil unter 9 Familienmitgliedern aufgeteilt.
893: Eine Urkunde vom 11.2.893 zeigt, daß Besitztümer von Mersch in Händen des dt. Königs und Normannenbezwingers Arnulf geraten waren. Zusammen mit 22 andern Ortschaften trat er an diesem Tage alles ihm gehörende Land in Mersch an St. Maximin ab.
940: Otto I, der Große, bestätigte die Besitztümer der Abtei St. Maximin in „Merise“ (Mersch). In einem andern Dokument desselben röm.-dt. Kaisers (962) wird Mersch mit „Mierske“ bezeichnet.
960: Erzbischof Heinrich von Trier nennt Mersch ausdrücklich Mutterkirche („matrix ecclesia“). Sie gilt neben Echternach und Weimerskirch als eine der ältesten Kirchen des Landes. Später wurde Mersch mit insgesamt 70 Pfarreien das größte Dekanat des Archidiakonats Longuyon, welches zusammen mit 4 andern zum Erzstift Trier gehörte.
993: Ein Dokument bestätigt, daß auch Graf Sigfried, seit 963 im Besitz des Kastells Lucilinburhuc auf dem Bockfelsen, Gründer von Stadt Luxemburg, Liegenschaften auf Merscher Grund hatte. Am obigen Datum schenkte er mit seiner Gemahlin weitere Teile von Mersch an die Abtei St. Maximin.
1039: Der hl. Theobald lebt in Einälter. Zu seiner Ehre wird dort später eine Kapelle errichtet, wo sich später ein bedeutender Markt entwickelt, welcher 1607 als einer der ältesten Märkte unseres Landes durch den Echternacher Abt J. Bertels bestätigt wird.

1231/32: Theodorich, Truchsess der Gräfin Ermesinde, auch bekannt als Gründer des adligen Frauenstiftes Marienthal, nennt sich Herr von Mersch.
1305: Durch Heirat mit Hebela, einzige Erbin von Johann v. Mersch, gelangt die Herrschaft Mersch an Johann von Meliberg, Sohn von Gilles II von Rodenmacher. Das Wappen der Gemeinde Mersch kommt aus dieser Familie.
1325: König Johann der Blinde überträgt Joh. von Meliberg für treu geleistete Dienste, die Hochgerichtsbarkeit über Mersch und einer Vielzahl anderer Ortschaften des Landes. Mersch entwickelt sich zur selbstständigen Herrschaft.